Der richtige Mahlgrad – so klappt’s mit gutem Kaffee

Die Wahrheit in einem Satz, bevor ich weiter ins Detail gehe: Der Mahlgrad des Kaffees entscheidet über den Geschmack, den Du am Ende in der Tasse hast. Stimmt der Mahlgrad für Deine gewählte Zubereitungsart nicht, wird das nichts mit gutem Kaffee – da kann die Röstung noch so klasse sein. In diesem Beitrag erzähle ich Dir warum das so ist – und welcher Mahlgrad für welche Zubereitungsart ideal ist. Los geht’s!

Der Einfluss des Mahlgrades

Jetzt weißt Du schon: Jede Zubereitungsart hat ihren eigenen Mahlgrad. Je feiner das Kaffeemehl ist, umso größer ist die “Angriffsfläche”“ für das Wasser. Das ist toll für Espresso – denn unter hohem Druck wird ein Optimum an Aromen herausgeholt. Das ist aber nicht so prickelnd für Filterkaffee – denn bei recht langer Brühzeit entfalten sich die Bitterstoffe, was in dem Ausmaß nicht gewünscht ist.

Darum eignet sich für Filterkaffee ein gröberer Mahlgrad: Hier kommen die Aromen voll zur Geltung, da die Oberfläche des Kaffeemehls größer ist und weniger Bitterstoffe ausgeschwemmt werden können. Bleiben wir bei den beiden genannten Beispielen. Espresso geht mit einem groben Mahlgrad nicht konform, da er möglicherweise nach gar nichts schmeckt – die Aromen können sich in der kurzen Brühzeit nicht ausreichend zeigen…

Warum ist der Mahlgrad wichtig?

Der Mahlgrad ist deshalb wichtig, weil Dir bestimmt viel daran liegt, das Beste aus Deinen Bohnen herauszuholen. Es hilft nichts, sich den besten Kaffee zu kaufen, wenn dann der Mahlgrad nicht passt. Apropos bester Kaffee – ich sag nur Bögl! Schau ruhig mal in meinen Onlineshop und lass Dich inspirieren. Hier findest Du alles, was Dein Kaffeeherz begehrt – neben sortenreinen Gourmet-Kaffees fein abgestimmte Espresso-Mischungen und weitere Blends, die Du einfach mal durchprobieren kannst…

So beeinflusst der Mahlgrad den Geschmack

Wie Du sicher weißt, sorgen verschiedenste Stoffe im Kaffee für seinen jeweils einzigartigen Geschmack. Dazu kommen das Röstverfahren, das Anbaugebiet, die Zubereitungsart – all diese Komponenten beeinflussen das Kaffee-Aroma. Und der Mahlgrad ist eine weitere dieser Komponenten – die Du allerdings selbst bestens beeinflussen kannst! Ist der Mahlgrad grob, kannst Du Deinen Espresso – sorry! – in die Tonne klopfen. Ist er zu fein, zieht es Dir bei einem Filterkaffee vor lauter Bitterkeit das Gesicht zusammen.

Fein oder grob – wie stelle ich den Mahlgrad ein?

Nun also – wie stellst Du den Mahlgrad ein? Technisch betrachtet gibt es da an Deiner Kaffeemühle Rädchen, Drehknöpfen, Schieber. Mit der goldenen Mitte bist Du nicht immer auf der sicheren Seite. Warum nicht, liest Du im nächsten Absatz…

Welcher Mahlgrad für welche Kaffeezubereitung?

Wie bereits angesprochen, kommt es auf die Zubereitungsart Deines Kaffees an, welchen Mahlgrad Du wählst. Es folgt eine kleine Auflistung, damit Du den Durchblick behältst:

Feiner Mahlgrad

Wie kannst Du Dir einen feinen Mahlgrad vorstellen? Das Kaffeemehl entspricht der Konsistenz von feinem Sand oder Puderzucker – auch hier sind noch Abstufungen möglich.

Mokka
Das staubfein gemahlene Kaffeemehl wird direkt mit heißem Wasser überbrüht. Der Kaffee wird hierbei nicht filtriert und setzt sich am Boden ab.
Siebträgermaschine
Hier wird das Kaffeemehl so fein gemahlen, dass es beim Mahlen anfängt, zu klumpen. Optisch ist das Kaffeemehl so fein, dass Du Deinen Fingerabdruck erkennen kannst.
ROK Espresso und Flair Espresso (manuelle Siebträgermaschinen)
Bei manuellen Handhebelmaschinen ist der Mahlgrad ebenso fein wie bei Siebträgermaschinen. Die Durchlaufzeit kann mit der Hand durch schnelleres oder langsameres Betätigen des Handhebels beeinflusst werden.
Kaffeevollautomat
Die meisten Hersteller haben den Mahlgrad bereits grundlegend voreingestellt und bieten in einigen Fällen an, diesen manuell in einem gewissen Rahmen zu beeinflussen. Dieser ist aber von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich. Ein Vollautomat für den normalen Haushalt wird der Qualität einer Espressomühle in der Regel nicht gerecht.

Mittlerer Mahlgrad

Stellst Du bei Deiner Kaffeemühle den mittleren Mahlgrad ein, bekommst Du ein Ergebnis, das Tafelsalz entspricht.

Aeropress
Für diese portable „Kaffeemaschine“ brauchst Du nur heißes Wasser. Und Kaffee eben – in einem mittleren Mahlgrad.
Handfilter (feiner mit Papierfilter, gröber beim Porzellanfilter)
Bei der Handfiltermethode gibt es zwei Möglichkeiten: Der Kunststoff- oder Porzellanfilter, in den Du zusätzlich einen Papierfilter legst, verlangt einen feineren Mahlgrad als es der reine Porzellanfilter tut. Bei letzterem muss das Kaffeemehl etwas gröber sein, damit die Körnchen nicht durch das Porzellansieb rutschen.
Chemex (sie hat besonders feines Filterpapier)
Eine Chemex vereint Filter und Kanne in einem Gefäß. Aufgrund des feinen Filters eignet sich der mittlere Mahlgrad bestens.
Filterkaffeemaschine
In Deine Filterkaffeemaschine gibst Du Kaffeemehl mittleren Mahlgrades – sie entspricht dem Handfilter – nur dass das Wasser automatisch durchläuft und die Temperatur des Wassers konstant ist.
Espressokocher
Ein Espressokocher trägt auch den Namen Herdkännchen – er hat meist sechs Ecken und mag Kaffeemehl mittleren Mahlgrades: Ist es zu fein, gelangt es durch den Druck in Deinen Kaffee, ist es zu grob, können sich die Aromen nicht richtig entfalten.

Grober Mahlgrad

Ist Deine Mühle auf „grob“ eingestellt, bekommst Du Kaffeemehl, das der Konsistenz von Meersalz entspricht.

Syphon
Ich verstehe Dich gut, wenn Du noch nie was von dieser Methode gehört hast, Kaffee zuzubereiten. Denk bloß nicht an das Ding unter Deiner Spüle! Hier handelt es sich um eine regelrechte Zeremonie, die einem kleinen Chemielabor gleicht. Über einem Brenner schwebt ein Glasballon, dieser wird erhitzt. Darüber befindet sich ein weiteres Gefäß, in dem das heiße Wasser gedrückt wird. Dann gibst Du Kaffeemehl hinzu, das Feuer weg. Durch das entstandene Vakuum gelangt der fertige Kaffee wieder in den Ballon.
French Press
Die French Press nennt sich auch Pressstempelkanne – sie benötigt keinen Papierfilter. Die Öle bleiben in der Tasse, was für ein sehr rundes Aroma sorgt – mit ein klein bisschen Bodensatz musst Du leben.
Karlsbader Kanne/Bayreuther Kanne
Bei dieser Zubereitungsart gibt’s ebenfalls keinen Papierfilter – ein Doppelsieb aus Keramik filtert den Kaffee und sorgt für ein rundes Aroma in der Tasse.

Fazit

Du siehst – der Mahlgrad entscheidet über das Aroma, das Du in der Tasse hast. Je nach Zubereitungsart mahlst Du Dein Kaffeemehl grob oder fein. Dann klappt’s auch mit dem guten Geschmack… Das Herausfinden des richtigen Mahlgrads ist immer wieder aufs Neue eine kleine Odyssee. Wenn Du einen neuen Kaffee ausprobierst, wirst Du schnell merken, dass er seinen ganz eigenen optimalen Mahlgrad hat. Teste das aus, spiele Dich ein wenig. Und: Es gibt eine Möglichkeit, das ganze systematisch anzugehen: Mithilfe einer Waage kannst Du Dein Experiment ressourcenschonend gestalten.

Du wünschst Dir Unterstützung? Komm auf mich zu! Gerne komme ich zu Dir nach Hause – oder Du bringst Deine Mühle samt Maschine mit zu mir und wir stellen gemeinsam alles optimal für Dich ein. Dazu erfährst Du mehr über Deine Ausrüstung und über guten Kaffee!

3 Gedanken zu „Der richtige Mahlgrad – so klappt’s mit gutem Kaffee

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