Wenn Du Dich für den Espresso Scharfrichter entscheidest, kannst Du ihn einfach so genießen. Mit der Hintergrundgeschichte schmeckt er aber gleich nochmal so gut, will ich behaupten. Es war im Jahre anno dazumal, als Röstereigründer Thomas Bögl für das Scharfrichterhaus eine eine Kaffeekomposition kreieren sollte. Damals weilte die Rösterei noch direkt in Passau, wo sich eben besagtes Scharfrichterhaus befindet. Natürlich rollen da keine Köpfe im wahrsten Wortsinn, dafür aber im kabarettistischen Sinn. Das Haus ist seit vielen Jahrzehnten die niederbayerische Talentschmiede für Wortkünstler. Unter anderem wurden hier Kabarettgrößen wie Bruno Jonas, Ottfried Fischer oder Sigi Zimmerschied  bekannt. Auch erwähnenswert: Das Haus öffnete 1977 als Gegenkultur zur Passauer Dreifaltigkeit – CDU, Passauer Neue Presse und Kirche. Dieser mächtigen Instanz musste man einfach entgegentreten. Bis heute wird jährlich das Scharfrichterbeil verliehen – ein begehrter Preis für den Kabarett-Nachwuchs.

Der Humor im Scharfrichterhaus ist ebenso vielschichtig wie der nach ihm benannte Espresso: kräftig und würzig, mit viel Aroma und wenig Säure. Der hat’s in sich, frischt den Geist auf, macht müde Seelen wieder munter. Und auch wenn die Privatrösterei Bögl mittlerweile längst nicht mehr in Passau ansässig ist, so ist der Espresso Scharfrichter nach wie vor zu haben. Viele Traditionen tragen das Prädikat “erhaltenswert” – so auch das Scharfrichterhaus und eben unser feiner Espresso…